Dienstag, 24. Februar 2009

Talk im Turm

Das Seminar über die Kirche in der Postmoderne (Emerging Church) war übrigens gut. Es hat Spaß gemacht und die Studenten waren echt genial. Leute, die schon irgendwo in einem Dienst stehen (Gemeinde, Gemeindegründung, Studentenarbeit...) und noch mehr in der Zukunft reißen wollen. Klasse Leute.

Übermorgen bin ich zu einer Podiumsdiskussion zum gleichen Thema eingeladen. Dort geht es um folgendes...
- Visionäres Statement: So sieht die Gemeinde im Jahr 2020 aus
- Möglichkeiten, Veränderungen, Chancen der 2020 Kirche
- Überlegung zu Anbetung, Gemeinschaft, Evangelisation, Jüngerschaft, Diakonie in der 2020 Kirche

HABT IHR IDEEN ZU DEN PUNKTEN, DIE ICH MIT AUFS PODIUM BRINGEN SOLL?

Mhhh, fühle mich bei Talk im Turm oder in der Anne Will Show zu sein, nur eben christlich....Bin gespannt wie es wird :)

Donnerstag, 19. Februar 2009

Basketball Wunder

Bin auf eine Geschichte gestossen, die wieder so unglaublich klingt, aber dennoch wahr ist. Sie macht Mut in den "kleinen" Dingen unseres Lebens dranzubleiben... Jason McElway kommt in der Basketballmannschaft seiner Schule einfach nicht zum Einsatz. Zum einen, weil er viel zu klein ist. Aber vor allem, da er an Authismus erkrankt ist. Er bringt es in 3 Jahren nur dazu, der Wäscheträger des Teams zu sein und den Anfeuerer zu spielen. Nach 3 Jahren, in denen er nur 1 Spiel versäumte, sagte ihm sein Coach: "ich versuche dich im nächsten Spiel reinzubringen, aber ich kann dir nichts versprechen". "Okay Coach" war Jasons Reaktion. Da sass er nun das erste Mal im Basketballoutfit auf der Ersatzbank. Er war aufgeregt. 4:17 Min vor Schluss wurde er aufs Spielfeld gerufen. Sein Team lag gut zurück. Sein erster Wurf, berührte noch nicht einmal den Ring. Der zweite schon und dann das unglaubliche Wunder, er machte 20 Punkte (darunter einige Dreipunktewürfe (Würfe von weiter Distanz) und den letzten mit der Schlusssirene. Das war NBA - Profiliga Niveau. Unglaublich!!! Jason wurde zum Winner of the Match, das Stadion tobte. Seine Story lief in Nachrichten und Dokos rauf und runter und macht Mut. Mut in kleinen Dingen dranzubleiben, damit wir ready für die großen und unglaublichen Sachen sind. Schaut euch den Clip an.....Sehr guuut!

Hier der Clip......

Dienstag, 17. Februar 2009

Tante Lilli

War bei der Beerdigung meiner Tante Lilli. Sie ist eigentlich nicht meine Tante, sondern die Schwester meiner Oma (Großtante). Aber von vielen in der Kirche und auch für mich war sie einfach "Tante Lilli"...

Was micht fasziniert hat, war u.a. der Moment, in dem der Pastor in seiner Rede darauf hinwies, dass man in der Vorbereitung in der Bibel von Tante Lilli einen Zettel fand. Irgendwann in den 80ern geschrieben. Überschrift: Mein Testament.
Er las es dann vor und sinngemäß stand dort folgendes: "Ich hinterlasse meinen Kindern die Erziehung in einem christlichen Elternhaus. Ein Haus, indem Gott geehrt und sein Wort mit Ehrfurcht behandelt wurde. Eine Erziehung, in der Kinder und angeheiratete Kinder gleich behandelt wurden. Eine Erziehung, in der es wichtig war, dass wir Gott nachfolgen. Das ist mein Gebet, dass ich täglich von ganzem Herzen bete."

WOOOW. Das hat mich beeindruckt.

Später beim gemeinsamen Kaffeetrinken konnte man öffentlich sagen, was man an Tante Lillie geschätzt hat. Wo sie unser Leben inspiriert hat. Wo sie Geschichte geschrieben hat.

Es war inspirierend!!!

OCC

Kennt ihr die OCC´s? Das sind die Menschen, die an Jesus glauben, aber nicht mehr in eine Kirche gehen (Outside Church Christians). Oft treffen sie sich untereinander. Manchmal sind sie eher isoliert. Wirklich Gläubige, aber enttäuscht. Gebrochen häufig an einem enormen Druck innerhalb mancher Kirchen, an Heuchelei und Gesetzlichkeit. Sie lieben Jesus, aber haben ein Problem mit seiner Kirche.

Ich bin froh um jede Gemeinschaft, die etwas anderes vorlebt. Bin mir aber bewußt, dass es auf viele Kirchen zutrifft (vielleicht sogar in Teilen auf City Church Braunschweig???).

Das Letzte was wir brauchen ist noch ein Church der super Evangelikalen/vollständig Geheiligten/Ultra Geisterfüllen/Einzig Biblischen etc...die ausdrücken "Nur wir machen es richtig".

Eine Gemeinde, die auf ihrem Tisch die Früchte von Prostestanten, Evangelikalen, Charismatikern, Baptisten, Quäkern, Methodisten, Katholiken, Orthodoxen, Puritanern ... ausbreitet und davon ist. Eine Gemeinde, in der die Vielfalt geschätzt wird...

Wir brauchen Gemeinschaften, die Menschen auf die Reise mitnehmen. Eine Reise mit Jesus, in der Fragen, Zweifel, Fehler erlaubt sind.

Eine Gemeinschaft, in der wir nicht nur die Erkenntnisse über Gott anbeten, sondern unsere Fragen, Zweifel, das Unklare, Mystische...

Eine Kultur von Authenzität und Ehrlichkeit. In der wir uns nicht von Fehlern anderer distanzieren, sondern erkennen, dass die Katastrophen genauso wie Heldengeschichten ein riesiges Lernpotential haben.


Was denkt ihr???

Donnerstag, 12. Februar 2009

IGW Braunschweig

Morgen ist es soweit: Ich gebe meine erste offizielle Vorlesung für Theologiestudenten am IGW-Braunschweig. .
Da ich mir das Fach "Gemeindebau" mit 2 weiteren Dozenten teile, habe ich "nur" einen 8-Stunden Tag. Aber das ist erst einmal auch genug. Während die anderen Dozenten die "Alte Kirche" (Lutherische Kirche etc.) und die "Organic Church" (Kirche außerhalb von Gottesdiensten, Gebäuden etc...) abdecken, kann ich mich dem Thema "Postmoderne in Kirche und Kultur" widmen. Es geht um die Veränderungen der Gesellschaft (Postmoderne), wie die Kirche darauf zu reagieren hat - ja muss, wenn sie überleben will. Es geht darum, wie wir den viel zitierten "neuen Wein in neue Schläuche" füllen können. Oder simpel gesagt, wie Gemeinde, Gottesdienst, Kirche aussehen müsste, damit Leute wie Madonna / Bono oder Xavier sich wohlfühlen würden...
Interessantes Thema. Bin schon seit Wochen eifrig am lesen, denken, schreiben und werde heute den ganzen Tag noch damit zubringen. Aber ich merke, dass es ein sooooo tiefes Thema ist, dass ich noch Wochen damit verbringen müsste. Muss ich und werde ich auch. Das Thema interessiert mich. Es ist ein Teil meines Lebens und meiner Vision. Es gibt diese Kirche ja noch nicht. Sie ist am Entstehen, heißt darum auch Emerging Church (Emerging =entstehende, aufkommend).

Morgen gebe ich also meine erste Vorlesung. Ich bin gespannt. Drückt mir die Daumen!! :)

Peace and Love, Toby

Meeting Brian


War Dienstagabend bis gestern in Frankfurt. Es ging um einen Nebenjob. Eigentlich bin ich es leid diese anzunehmen. Habe das die letzten 6 Jahre im Churchplanting immer wieder gemacht und irgendwann reicht es auch. Aber diesmal war es was anderes. Mein alter Freund Brian hat mir den Job angeboten. Ich kenne Brian schon lange. Wir haben vor vielen Jahren immer wieder zusammen evangelisiert, gepredigt, moderne Gottesdienste in Clubs/Kneipen veranstaltet, zusammen geträumt und visioniert. Er ist ein geiler Typ. Athlet (war Footballspieler), Freund, Ermutiger, geiler Inspirator.... Irgendwann haben sich unsere Wege getrennt, aber die Freundschaft ist geblieben. Es war einfach genial mit ihm wieder über die alten Zeiten zu reden und über das, was noch möglich ist. Brian ist mittlerweile ein Geschäftsführer und Manager geworden. Ich hab mit ihm um die Businessidee ein bisschen Zeit verbracht und war bei Meetings dabei, wo er sein Konzept anderen Geschäftsführern vorgestellt hat. Dabei habe ich nur gedacht. Wow, Brian ist richtig gut!!! Ich freue mich über ihn und einen Gedanken konnte ich mir nicht verkneifen: Wenn er dieses Know-How, Power und Leidenschaft für die Church, den Jesus-Movement einsetzt wäre es eine Revolution.
Dare to dream!!!

Samstag, 7. Februar 2009

Unser Samstag

SAMSTAG, länger schlafen, gemütlich um die Predigt kümmern, ein bisschen Haushalt, Fussball-Bundesliga am Abend und dann mit ein paar Kumpels unters Volk mischen...
Wichtig, aber ich will mal über eine andere Art von SAMSTAGEN in unserem Leben reden...

Ein Pastor wurde mal gefragt, ob er nicht auf eine Feier kommen könnte, um das adoptierte Kind eines homosexuellen Paares zu segnen (Anm.:Kindersegnung ist für viele ein Gegenstück zur Kindertaufe). Die Party war an einem SAMSTAG. Nach ein bisschen Zögern war es für ihn klar: "Natürlich werde ich das tun!!! Wenn ich da bin, ist Gott auch da." Das Haus des Paares war voll von Menschen, die eigentlich sonst nichts mit Kirche und Gott zu tun haben. Sie alle haben sich wohl schon auf die eine oder andere Weise an sogenannten Christen verbrand, die ihnen das Gefühl geben, dass sie nicht gut genug sind, um in die Gemeinschaft der Gläubigen einzutreten und Gott zu begegnen...Bevor der Pastor nun das Kind segnete, sagte er noch ein paar Worte an die Besucher. "Wir sind hier heute an einem Samstag zusammengekommen. Jesus, der Sohn Gottes wurde an einem Freitag gekreuzigt. Er ist gestorben um für uns alle den Zugang zu Gott zu ermöglichen. Seine Liebe auf uns auszuschütten. Am SAMSTAG machte der ganze Glaube keinen Sinn mehr für seine Nachfolger. War ihr Held Jesus nicht gerade gestroben? War er nicht Gott, der über Leben und Tod die Kontrolle hat? Hatte er nicht versprochen, dass er sie nie alleine lassen will? Am Ostersonntag stand dieser Jesus von den Toten auf. Er war wieder da? Er war doch Gott? Auf einmal machte die Kreuzigung und der SAMSTAG einen Sinn."
Dann schaute der Pastor die Menge und fragate: "Viele von euch sind genau an diesem SAMSTAG. Alles mit dem Glauben und Gott macht keinen Sinn? Wir verstehen es einfach nicht und sind vielleicht sogar verzweifelt.Vieles mit Jesus und dem Glauben an ihn scheint keinen Sinn zu machen." Dann betete er für die Leute und segnete das Kind...

Ich finde es inspirierend und treffend...

Freue mich auf diesen Samstag und hoffe, dass Gott mir meine SAMSTAGE im Leben hilft und dabei unterstützt, anderen in ihren SAMSTAGEN Mut zu machen.

Mal sehen, was heute passiert, wenn wir heute Abend mit den Jungs um die Häuser ziehen. Ich werde berichten ;)

Montag, 2. Februar 2009

Die andere Seite

Mit Positiven Denken ist nicht gemeint, dass es uns immer gut gehen muss. Nein, so Gott so eine Absicht zu unterstellen ist falsch. Ich weiß, ich weiß. Diverse Prediger und TV Gurus versuchen uns das zu erzählen. Der Glaube, dass Jesus uns aus allen Problemen rausholt, wie Supermann bei JEDER Gefahr aus dem Himmel kommt um uns zu retten, ist nicht mit der Bibel vereinbar. Das ist ein verkürztes und dann falsches Evangelium...

Genauso wie positives Denken (oder Möglichkeitsdenken, getreu der Jahreslosung für 2009) aus meiner Sicht biblisch ist und Glauben und Wunder bewirkt, sind es auch die Zeiten, in denen es uns auch als Nachfolger von Jesus nicht so gut geht. Momente in denen wir Gefahr, Leid und Seelischen Belastungen begegnen...Spurgeon, der wohl größte Prediger des 19. Jahrhunderts hat das selbst erlebt, indem er immer wieder von Depressionen heimgesucht wurde. Sie machten ihn träge und matt. Trieben ihn in Isolation und Lustlosigkeit. Einmal so stark, dass er für 6 Monate aus dem Predigerdienst aussteigen musste. Dann ist es total fehl am Platz solche Ratschläge zu geben wie: "Da ist doch Sünde in deinem Leben", "komm, denkt mal einfach positiv", "lies mal jeden Tag die Psalmen" ....Mitgefühl ist angesagt. Ermutigung, und dann kommen auch wieder andere Zeiten.....Gott hat einen übergeordneten Plan, und wir dürfen herausfinden, was gerade dran ist.

Ich weiss, das weise Brüder sagen, “Du solltest den Gefühlen der Depression keinen Raum geben.” … Wenn jene, die so vehement verurteilen, einmal erführen, was Depression ist, würden Sie es als grausam erachten Veruteilung auszusprechen, wo Trost benötigt wird. Es gibt Erfahrungen der Kinder Gottes, welche voller geistlicher Dunkelheit sind; und ich bin beinahe überzeugt, dass diejenigen von Gottes Knechten, die am höchsten geschätzt werden, nichtsdestotrotz an mehr Zeiten der Dunkelheit litten als andere.

Daher würde ich versuchen jeden Bruder aufzumuntern, der traurig ist, denn seine Traurigkeit ist nicht notwendigerweise tadelnswert.

C.H. Spurgeon: Metropolitan Tabernacle Pulpit. Vol. 27. 1881. #1595
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