Donnerstag, 29. März 2007

BEWEGUNG vs KIRCHE

...manchmal überkommt mich die Frage, ob wir das Wort Kirche gegen das Wort Bewegung austauschen sollten. Ich meine, da machen wir all die schönen Gottesdienste und sagen, wir gehen in die Kirche. Und ja, es macht auch Spass. Es tut gut Freunde zu treffen. Es ist genial mit Gott in Berührung zu kommen und das ein oder andere mal auch etwas neues zu lernen oder sonst einfach an das alte erinnert zu werden. Natürlich ist es wichtig, diese Zeiten des Gottesdienstes zu haben. Wir würden sonst über kurz oder lang wohl häufig geistlich verkümmern. Aber was für eine AUSWIRKUNG hat das was wir tun für die Welt ohne Gott? Verändert es die Menschen in unseren Städten? Werden Menschen von dem angezogen was wir tun? Erkennen sie Gott durch uns und kommen sie in diese BEWEGUNG die sie zu Gott hin treibt? Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich bequem werde und mit dem Erreichten zufrieden bin. ...Vielleicht wird es ja so sein, wenn wir stattdessen der Vokabel "Kirche" (das es ja so auch in der Bibel gar nicht gibt) das Wort "Bewegung" verwenden, es uns vielleicht unruhig macht wenn wir in einem Stillstand sind. Vielleicht befreit es uns auch über neue Formen nachzudenken, um Menschen zu berühren und in die Richtung von Gott zu bewegen. Wir dürfen auch ruhig kreativ sein. Eine der geilsten Aktionen von denen ich gehört habe ist die "FREE HUG" Aktion. Schauts euch mal an. Wow - es berührt mich zu sehen, wie wir die Welt verändern können und damit ein Stück Himmel auf die Erde bringen können und nicht einfach die Hände in den Schloss legen und zu warten bis wir in den Himmel kommen...

Geniesst den Clip und die Bewegung die daraus entstanden ist...http://youtube.com/watch?v=vr3x_RRJdd4

FREE HUGS TO YOU ALL

Dienstag, 20. März 2007

Urlaub ist wichtig




....nach einem sehr entspannten Rückflug von Fortaleza nach Amsterdam bin ich schließlich wieder in Braunschweig. Es war eine sehr coole Zeit. Mein Bruder hat mir den Urlaub erstens billig organisiert und mir dann noch zum Teil gesponsert. So war es für mich finanziell recht easy. Ich glaube ich habe seit mindestens 5 Jahren mal wieder einen richtigen Urlaub machen können. Ich meine so richtig Urlaub, mit Flug, Sonne, Strand, Freizeit, gutem Essen, netten Leuten, neuen Erfahrungen, keinen Verpflichtungen, die Seele baumeln lassen zu können, Schlafen, Lesen, Service, Abenteuern, Lachen, ....usw. Ja eigentlich komisch, wo ich doch vor 1-2 Jahren knapp an einem Burn-Out vorbeigeschrammt bin. Aber ja, manchmal bleiben Dinge wie Urlaub als Churchplanter einfach aufgrund von fehlenden Finanzen, Zeitmangel, Verpflichtungen oder anderen Faktoren einfach zurück. Schade eingentlich.
Aber war da nicht mal was mit dem 4. Gebot und vielen anderen Stellen, in denen die Bibel immer wieder davon spricht, wie wichtig es Gott ist, dass wir regelmässig freie Tage, Urlaub und Erholung erleben? Kann es sein, dass es Gott wichtig ist, weil er mit uns langfristig plant und uns nicht verheizen will? Kann es sein, dass es ihm wichtig ist, dass wir trotz aller geistlichen Kämpfe auch Zeiten haben, in denen wir unseren emotionalen Akku wieder auffüllen können?
Ja, ich denke, dass es Gott wichtig ist! Wie sagte doch mal ein Professor für Theologie und Seelsorge: Nur einmal kommt es in der Bibel vor, dass Jesus jemanden unbedingt braucht und nicht auf ihn verzichten kann. Dieser eine war der Esel, auf dem Jesus in Jerusalem eingeritten ist :)...
Ich hatte mal von einer Idee gehört, eine Insel für ausgebrannte Pastoren herzurichten. Vielleicht können wir ja schon vorher Menschen, die sich für das Reich Gottes einsetzten Urlaube ermöglichen. Ich fands cool und ich hoffe, Gott gibt mir auch mal die Gelegenheit, das für andere zu tun...

Ich freue mich, dass ich mir diese Zeit nehmen konnte und denke, dass Gott sich auch darüber gefreut hat, mich mal in Brasilien am Strand erlebt zu haben:)
Thank you JESUS!!!

Mittwoch, 14. März 2007

Dein Reiche komme....


Gerade komme ich wieder zum Hotel nach einem sehr guten Tag mit 4-Sterne Hotelservice, Beaches, einem Restaurant mit Brasilianischen Spezialitäten und bin so richtig "gesegnet", da spricht mich plötzlich noch am Taxi stehend ein kleiner Junge an. Er scheint unterernährt und sehr arm zu sein. Als ich ihm unsere Pizzabox mit den Resten in die Hand drücke leuchten seine Augen. Wir warten noch einen Moment draußen, da kommt schon eine alte Frau. Ich verstehe zwar kein Portugisisch, kann aber wahrnehmen, dass sie 4 Kinder hat und sich über das Leben beklagt. Ich drücke ihr mein letztes Geld in die Hand und streichle ihr kurz über die Schulter. Das ist alles was ich im Moment tun kann. Ist das wirklich alles?

Ich erinnere mich an eine provokante These die jemand aufgestellt hat. Jesus sei nicht in erster Linie gekommen, um uns in den Himmel zu bringen. Nein, wenn er kam um zu retten, dann kam er zuerst auch um diese Erde von den Folgen der Sünde zu retten und Gerechtigkeit herzustellen. Gerechtigkeit? Kann das auch bedeuteten, dass Jesus uns auch gebrauchen will, um gegen Armut zu kämpfen? Für die Ausgestoßenen da zu sein? [...] Die Bilder von den Strassenkindern, den behinderten Menschen die bettelnt durch die Gegend ziehen, den ausgebeuteten Strandverkäufern, den alten Menschen ohne Hoffnung...werden mir noch lange im Kopf sein. Ich hoffe, dass ich sie nie vergesse. Ich hoffe, dass sie mich daran erinnern, wenn ich das nächste mal bete "Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde" und das es eine Auswirkung hat. Ich bin mir sicher, es wird Menschen wie diese überall auf der Welt geben. Lass uns einen Unterschied machen und nicht wegschauen, wenn wir traurig sind über den Zustand von Menschen. Ich glaube, dass Gott auch nicht wegschaut.

Soli Deo Gloria....

Montag, 12. März 2007


Wir waren heute in der grössten Kirche der Millionenstadt Fortaleza (Brazilien).
Hier haben 25 Leute vor etwa 15 Jahren eine neue Kirche gegründet und sind mittlerweile auf 3.500 Besucher gewachsen. Die Gottesdienste sind simpel, aber sehr dynamisch. Sie treffen sich in einem riesigen Zelt, das interessanterweise aus Deutschland stammt. Die Gottesdienste selbst sind am Abend. Der Pastor spricht schlicht, aber sehr direkt. Sein Thema heute Abend drehte sich darum, dass, wenn wir sagen, wir lieben Jesus, es Auswirkungen haben muss. Dies zeigt sich dann z.B. darin, dass wir jeden Tag eine Zeit als Priorität einsetzten, in der wir die Bibel lesen. Haben wir keine Gemeinschaft mit Gottes Wort spüren wir nicht, wenn er zu uns redet, wir tun oft falsche Dinge und verlieren die Leidenschaft...
Es war gut...Es ist interessanat zu sehen, wie schlicht diese Leute hier glauben, und welche grossen Auswirkungen das hat. Menschen scheinen hier einfacher zu Nachfolgern von Jesus zu werden, werden befreit von okkulten Bindungen, Drogen und verschiedenen Bindungen. Die Kirche hat sogar ein Movement welches sie Attitude 434 nennen (nach 1. Thessalonicher 4, 3-4). 600 Jugendliche haben sich entschieden und einen Schwur darauf gegeben, dass sie alles tun wollen, um bis zu ihrer Hochzeit in sexueller Reinheit zu leben. Sie tragen als Erinnerung daran einen Ring und geben diesen dann während der Trauung ihren zukünftigen Ehemännern. Und das in der Stadt, die als Metropole von Prostitution in Südamerika gilt....Spannend....Überhaupt geht es der Gemeinde tatsächlich darum, als Kirche die Stadt positiv zu verändern. Um genau zu sein, zu transformieren. Ich wünschte mir, dass in Deutschland zu sehen. Na ja, jetzt bin ich erst einmal müde und vielleicht kann ich ja schon mal davon träumen :) ....Bis bald!

Freitag, 9. März 2007


Ola Amigos. Nach einem fast 24 Stunden Trip von Braunschweig nach Amsterdam und dann Fortaleza bin ich mit meinem Bruder jetzt endlich angekommen: Fortaleza - die 1 Millionen Stadt in Brazilien. Eigentlich bekannt für Prostituition ist es doch mein erstes Erlebnis in Latain-Amerika. Ich bin gespannt. Heute haben wir ein bisschen die Stadt erkundet (zumindest an den Orten, an denen man sich wegen der Sicherheit als Tourist aufhalten kann), einen kleinen Jogginlauf am Strand gemacht und dann noch mal eine Touristenmeile an der Strandpromenade abgegangen um nach einem Restaurantbesuch und einem Kokusnunmilch Drink am Ende der Promenade schliesslich müde im Hotel anzukommen. Es ist schon interessant, wie krass der Gegensatz zwischen Arm und Reich hier zu sehen ist. Auf der anderen Seite scheint es auch den Gegensatz zwischen den dämonischen/zerstörerischen Mächten und Gottes Tun zu geben. Während hier in den letzten Jahren so etwas wie eine Erweckung ausgebochen ist (man sagt, dass hier so etwa 40% Christen sind), sind auch echt strange Leute unterwegs....
Wir werden mal sehen. Bin gespannt. Für morgen steht ein Strandbesuch auf dem Programm, dann vielleicht eine Bootstour. So, hoffe das reicht, um den einen oder anderen neidisch zu machen. :) Melde mich bald wieder. Kisses - Toby

Sonntag, 4. März 2007

Emerging Church



Komme gerade von unserem Gottesdienst ("ChurchClub" wie wir es nennen). Es wird ja viel über "Emerging Church" geredet und diskutiert. Damit ist dann gemeint, wie Kirche im 21 Jahrhundert aussehen muss, damit Menschen wieder von Gott durch seine Kirche erreicht werden. Leider sind wir immer in der Gefahr, wenn wir Emerging Church meinen, doch nur die Deko ein bisschen anders, die Musik ein bisschen poppiger, die Multimedia noch weiter ausgereizt, die Sprach noch lässiger zu machen. Aber eigentlich ist mit Emerging Church nicht eine Verschönerung von etwas Bestehenden gemeint, sonder etwas ganz neues [....] Grundsätzlich war es ein sehr guter ChurchClub. Dennoch frage ich mich manchmal, ob es nicht noch viel weiter darüber hinausgehen muss. Hat Emerging Church nicht vielmehr auch das Anliegen, zu den Leuten zu gehen und ihnen somit als "Kirche" eine Brücke zu bauen? Nach unserem Gottesdienst saßen wir noch mit einigen zusammen im McCafe und da kam uns die Idee, Partys wie die am Freitag regelmäßig zu machen. Vorher zu beten und zu glauben, dass an diesen Partys Menschen Gott kennen lernen, Bürger seines Reiches werden. Ja, ein Teil der Kirche (der Gemeinschaft der Gläubigen) werden, bevor sie jemals in der Kirche (dem klassischen Gottesdienst/bzw Gebäude) waren. Mein Gute-Nachtgebet wird diese Woche sein: "Gott, gib mir Träume und den Mut, diese dann zu realisieren".
Einer dieser Träume wird sein, auf Partys wie am Freitag zu sehen, wie Menschen, die Gott ganz fern sind an dem Abend zu Nachfolgern von Jesus werden und in Gottes Bestimmung für ihr Leben kommen. [...] Es ist so genial zu wissen, dass Gott mit Leuten wie uns Dinge vorhat, die unheimlich Groß sind. Wir sind die Menschen, die die Verantwortung für unsere Generation tragen. Ich finde es so spannend was noch alles passieren wird. Ich will dabei sein, so gut es geht

Samstag, 3. März 2007


Komme gerade von einer Party. Motto "Dress in Black". War genial. So ähnlich muss sich Jesus gefühlt haben, wenn er zu Partys ging. Nicht die christliche Monokultur, sondern ein bunter Haufen von Menschen jeder Facon, Rasse, moralischen Standarts einfach eine Ansammlung von Hetoros/Homos/Clubbern/Churchies/Chicken/Guys....die sich in schwarz als eine Party Community vereinen. Ich habe die Zeit echt genossen und gemerkt, wie offen ALLE waren, mit denen ich über diesen Jesus direkt oder indirekt geredet habe. In Momenten wie diesen erkenne ich, wieso Gott Menschen liebt. Es ist so etwas edles und schönes in jedem Menschen. Manchmal vergraben, manchmal verletzt oder einfach vergessen. Aber es ist da [...] Ich weiß nicht wer von euch die heftige Aktion verfolgt die gerade in den USA auf Youtube abgeht. Nennt sich "Deny the Holy Spirit" (zu deutsch: ich lehne den Heiligen Geist ab). Der Hintergrund ist der, dass eine Bewegung über Youtube entstanden ist, wo Menschen vor laufender Kamera sagen, dass sie den Heiligen Geist ablehnen, weil sie in die Hölle kommen wollen. Ein alter Typ geht dabei total ab . Da diese Menschen diese Sünde für die einzig nicht vergebbare halten (was aber natürlich so nicht stimmt – das ist aber ein anderes Thema), erhoffen sie sich damit den direkten Zugang zu Hölle. Oder, was sie vielleicht damit auch aussagen wollen ist: Mit Sicherheit gibt es keinen Gott und das bringe ich hiermit ganz krass zum Ausdruck. Es ist eine ganz starke Anti-Bewegung. Es hat mich schon sehr nachdenklich gemacht die Tausende von Einträge bei Youtube darüber zu sehen - und täglich kommen neue dazu. Wir leben schon in einer krassen Zeit. Es ist eine Zeit, indem es wirklich um so viel geht. Die Zeit ist am Kommen, wo es immer mehr ein ganz oder gar nicht, ein heiß oder kalt geben wird. Eine Zeit des Widerstandes, aber auch eine Zeit der Ernte [...] Jetzt kommt mir wieder die Party in Erinnerung. Habe heute Morgen mit Freunden dafür gebetet, dass wir gute Gespräche haben und Menschen heute Abend zum Glauben und diesen Jesus kommen und den Heiligen Geist erleben. Auf der einen Seite bin ich froh über die coole Zeit die wir hatten. Das Gott auf einmal da war und real wurde. Aber naja, wäre schön gewesen, wenn Leute auf der "Dress in Black" ein Leben gleich mit diesen Gott begonnen hätten und ein neuer Youtube Movement wie "Ich habe gerade vorhin Gott getroffen..." entstanden wäre. Ich hoffe nächstes Mal. Und wenn dann nicht das Mal danach, oder nach dem danach :)...Keep dreaming!...Love you all!!!