Sonntag, 26. April 2009

Heuchelei

Uns Christen wird ja oft vorgeworfen Heuchler zu sein. Zu recht. Es herrscht oft ein grosser Druck in manchen frommen Kreisen. Da muss man ein bestimmtes Bild nach außen abgeben um akzeptiert zu sein, und schwupps, setzt man sich die Maske der Heuchelei auf. Aber muss das so sein? Ist es das, was Jesus von uns erwartet? Ein sündloses und perfektioniertes Leben? Nein, nein und nochmals NEIIIN. Dann hätte er sich doch irgendwelche geistlichen Elitekämpfer ausgesucht, die seine Botschaft repräsentieren und nicht diesen Haufen von Jüngern mit ihrem oft anfängerhaften Tun.
Ich verabscheue Heuchelei (bei mir und anderen). Bei mir gehen auch immer die Alarmglocken an, wenn ich davon höre, wie 100 % manche Leute durchs Leben gehen. Alles ist gut und alles wird gut sein....
Tolstoy hat es mal so gesagt: " Attackiert mich für meine Fehler, ich tue das auch. Aber ihr könnt mich nicht kritisieren für den Weg den ich gehe und die Richtung die ich den Leuten weise. Wenn ich den Weg nach Hause kenne aber ihn betrunken gehe, hin und herschwanke, dann gehe ich doch den richtigen Weg"....
Wie wäre es, wenn wir Christen aufören würden, zu tun, als machten wir alles richtig (heucheln) und stattdessen anfangen mehr auf den zu zeigen, der unsere Gerechtigkeit, unser Weg und Ziel ist - Jesus....???

Bono



Plane diesen Sommer ein Konzert von Bono / U2 zu erleben. Weiss noch nicht ob Barcelona, London, Berlin oder Madrid...Mal sehen. Ich mag Musik. sie hat so eine Power uns zu beeinflussen...Zum Guten oder auch zum weniger Guten. Deswegen ist mein Traum von einer neuen Form von Kirche auch ganz eng mit dem Traum von einer neuen Form von Musik im Gottesdienst verbunden. Bono-like eben....Ja, so bin ich. Ach, gut dass andere auch so gedacht haben...."Neben der Theologie, gebe ich Musik die höchste Priorität. Musik ist die Kunst, die von den Propheten beherrscht wird. Die einzige Kunst, die die Unruhe in unserer Seele stillen kann. Musik ist die schönste und die prägenste Gabe, die Gott uns geben kann..." Martin Luther

Sonntag, 19. April 2009

Nachfolger vs. Christen

Yeah, das war gut. die letzten 2 Wochen hatte ich mal weniger um die Ohren. Es war genug Zeit um mal die Seele baumeln zu lassen. Das Wetter hatte ja auch gut mitgespielt. Ich war 2-3 Tage dann auch so riiiichtig platt, weil ich wohl zu lange in der Sonne gelegen habe. So kannst kommen.
Jetzt geht´s wieder mehr in den Alltag. Heute predige ich auch das erste mal wieder. In der Serie über "Nachfolge - nichts für Christen" sind wir recht provozierend. Oft haben wir so verkorkste Vorstellungen von "was es heißt ein Christ zu sein". Jesus hingegen hat Menschen nie berufen Christen zu werden, sondern ihm zu folgen - nachzuahmen - zu kopieren.
Wenn wir also überlegen was es wirklich heißt ein Christ zu sein, hat es eben mit der Frage zu tun, was es heißt Jesus nachzufolgen.
Da war ich doch mal ein Gast in einer dynamischen Freikirche. Der Sonntag war super gut besucht und als ich (zu spät) ankam, musste ich mir regelrecht einen Platz im hinteren Bereich des Gottesdienst-Saals erkämpfen. Gesagt getan. Beim Gesang (stehend) tippte mich ein Christ von hinten an und ermahnte mich "christlich", dass ich doch nicht einfach vor ihm stehen könnte, zwischen ihm und den Kreuz....Brav habe ich mich ein wenig zur Seite gestellt und weiter gesungen. Aber das zwischen "ihm und dem Kreuz gestanden zu haben" ging mir nicht aus dem Kopf. Ist es nicht eigentlich der Ort, wo neue Besucher eine Gemeinde hingehören?...Ja, eigentlich. Wenn man Jesus nachfolgt und so wie er, Menschen in die Gegenwart Gottes bewegen will.
Den kranken christlichen Geist stört das. Menschen, die zum Kreuz unterwegs sind könnten fehlerhaft, sündig, beladen sein, den eigenen "Gottesdienst" stören.

Was macht einen Nachfolger von Jesus aus?
Er ist ein Freund der Sünder, berührt die Unberührbaren, geht gegen den pharisäischen Geist vor, gewinnt andere Menschen auf eine kulturrelevante Weise für den Glauben....Oder wie Jesus das alles runter gebrochen hat in Matthäus 22: Er liebt Gott von ganzem Herzen und seinen Nächsten, wie sich selbst...

In dem Sinne....

Samstag, 11. April 2009

Prag







Bayern München hat desolat gegen Barcelona in der Championsleage 0:4 verloren. Ich war live dabei: am Radio. War gerade unterwegs im Auto auf dem Rückweg von Prag.

Dort war ich mit Regina. Einfach (fast) spontan ins Auto und dann los. Prag ist eine beeindruckende Stadt. Voll von Leben und Geschichte. Die goldene Stadt. Die Stadt der Dichter und Denker. Die Stadt von wichtigen Impulsen und Reformationen. Die Stadt der böhmischen Küche und des Dunkelbiers. wir hatten besten Sonnenschein und so war es richtig cool. Es gibt ne Menge Persönlichkeiten, die man mit Prag verbinden kann. Aber ich denke irgendwie immer zuerst an den Reformator Jan Hus.
Ab 1402 predigte Hus in tschechischer Sprache in der in der Prager Altstadt befindlichen Bethlehemskapelle und führte das gemeinsame Singen während des Gottesdienstes in der tschechischen Landessprache ein. Beeinflusst durch die Lehren Wyclifs kritisierte er den weltlichen Besitz der Kirche, die Habsucht des Klerus und dessen Lasterleben. Er kämpfte leidenschaftlich für eine Reform der verweltlichten Kirche, trat für die Gewissensfreiheit ein und sah in der Bibel die einzige Autorität in Glaubensfragen, im Gegensatz zu der weit verbreiteten Überzeugung, der Papst sei letzte Instanz bei Glaubensentscheidungen. Als er dann noch gegen die Praxis der "Ablassbriefe" ( = die Kirche versprach Käufern sogenannter Ablassbriefe einen Nachlass zeitlicher Sündenstrafen und deren Bestrafungen) vorging und schließlich den Papst hart kritisierte zu Kreuzzügen eben mit gratis Ablassbriefen aufzurufen war es aus....Jan Hus wurde auf Druck des Papstes am Nachmittag des 6. Juli 1415 zusammen mit seinen Schriften verbrannt. Seine Asche wurde in den Rhein gestreut. Zirka Hundert Jahre später kam die Zeit Luthers, der ähnliche Ansätze hatte. Er kam einfach 100 Jahre später und konnte so dem gewaltsamen Tod entkommen und die Macht der korrupten Kirche aufdecken und brechen. Prag, die Stadt, die von Jan Hus erzählt.

Manchmal brauchen Erneuerung und Reformationen Zeit, bis sie landen und greifen können. Manchmal ist es unangenehm oder auch gefährlich ihr Vorbote zu sein.
Hoffen wir, dass Jürgen Klinsmann, Trainer des FC Bayern heute ein Erfolgserlebnis landet. Sonst könnte es seine Mission bei Bayern kosten. Gut, dass er nicht auf dem Scheiterhaufen, sondern schlimmstenfalls in Kalifornien landen würde. :)