Freitag, 19. Oktober 2007

Das Leben eines Churchplanters

Hey - schön Dich hier wieder zu sehn!!!
Ist schon manchmal interessant, wie so das Leben eines Christen sein kann. Ich meine, wir können uns zurücklehnen und unseren Status genießen, aber so war das nie gemeint, es wäre langweilig und ohne Auswirkung. Es ging ja Gott immer darum, mit uns Menschen zu erreichen, so wie auch wir erreicht wurden. Als Churchplanter (Gemeindegründer), finde ich mich in verschiedensten Facetten wieder. So bin ich sonntags eher der Pastor, der halb seriös und halb hip agiert. Lese Bücher wie "Jesus unplugged" und ziehe mir „Mark Driscoll“ Messages rein, die mich zum predigen inspirieren. Ansonsten verheirate ich ab und zu Pärchen und bekomme des Öfteren von Bestattungsunternehmen Angebote Trauerreden auf Beerdigungen zu halten. Da hole ich dann immer mein Priesterhemd und schwarzen Anzug raus und passe mich dort so gut ich kann der Form an, die zu solchen Anlässen gefordert wird. Bin also eher klassisch. Ach ja, da meine Gemeinde nicht groß genug ist, um mich komplett zu finanzieren, arbeite ich nebenbei noch im Sales. Man sieht mich dort als Geschäftsmann im weiße Hemd und Namensschild, um hier und dort zwischen Beratung und Vertragsabschluss noch Gott in die Sache einzuflechten. Irgendwie spannend das Leben eines Churchplanters dachte ich, als ich heute Abend noch mit Stephan auf Bier, Kaffee zusammenhing und mich mit ihm darüber unterhielt, dass ich ja gerne mal ein Tatto haben würde, aber eben eins, dass ich in bestimmten Kreisen zeigen und in anderen verbergen könnte....Fand mich selber witzig in dem Moment....Aber das Joop Kreuz werde ich mir zum Geburtstag wohl schon schenken, und das Tatto ist ja auch noch nicht aus der Welt ;) Sind es nur Geschichten eines Churchplanters oder auch die eines „normalen Christen“, der einfach einer von den Leuten ist, die er versucht zu erreichen, ohne in seinem Glauben Kompromissen zu mache? Ich glaube es schon. Für mich geht es nur darum, wie man den geistlichen Prinzipien (den Grundwerten der Christen, dem Glauben) treu sein kann und trotzdem in den Methoden (Form, Sprache, Stil), diesen zu bezeugen flexibel agiert. Da gibt es das Lager von Christen, die in Prinzipien und Methoden Liberal sind. Die Kirche ist Hip, aber die Botschaft ist verwässert. Oder das Lager derjenigen, deren Botschaft treu ist, aber die Methode so altbacken und mittelalterlich, dass es auch niemanden erreicht. Die "alte und geniale" Botschaft, in die heutige Zeit transportieren und selbst in der heutigen Zeit angekommen zu sein, das ist die Herausforderung für jede Generation.....Das ist die Challenge für mich als Churchplanter, aber eigentlich die für jeden Christen. Ich finds gesegnet, cool und geil !!!
Oder wie sagt es Paulus im 1. Korintherbrief 9, 20 "Damit ich die Juden für Christus gewinne, lebe ich wie ein Jude. Und wo man religiöse Vorschriften genau befolgt, lebe ich auch danach, obwohl sie für mich keine Gültigkeit mehr haben. Denn ich möchte auch diese Leute gewinnen." Wie geht es Euch damit???









4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hy tobi,
sehr gut formuliert, du triffst den Nagel auf den Kopf. Höre auch of Mark Driscoll, (inspirierend!)
Viel Erfolg und Gottes Päsenz für dich und die Leute mit denen du zu tun hast in Braunschweig - Grüße aus Paderborn
_ _
michael wesner

Toby Kron hat gesagt…

hey danke micha
yep, mark ist echt ein vorreiter dafür, wie man eine postmoderne kirche bauen kann, ohne die botschaft zu verwässern. freut mich, dass du auch davon gepackt wirst. lets go and shake the country ;) dir auch NUR DAS BESTE nach paderborn...Blessing

Anonym hat gesagt…

muss mal wieder ein bisschen provozieren - aber bitte nicht künstlich einen auf "Juden machen", muss schon echt sein. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als Christen, die sich verstellen, um cool und authentisch zu wirken, aber man merkt, dass sie es nicht sind. Dann lieber zu nem spießigen Christsein stehen. Bin volle Pulle Deiner Meinung, bitte nicht die Message verwässern, weder zu angepasst noch zu gesetzlich, aber trotzdem jeder auf seiner Art und Weise und das ist ganz schön schwer und die Spannung, die es immer wieder geben wird. Aber ich bin schon arg davon begeistert, dass Du ohne Arme und Beine in den Himmel kommst verlierst... :-)
Ach, waren das noch schöne Zeiten!

Toby Kron hat gesagt…

hey nadine
stimmt, die spannung ist schwer oder auch nicht. es ist schwer, wenn man in seiner gemeinde oder in seinen christsein versucht hip zu sein, um leute zu erreichen. hab ich lange versucht. aber es gelingt nicht und wirkt auch nicht echt (es ist ja auch nicht echt ;) )
ich glaube wir müssen keine leute erreichen. wir müssen unter ihnen leben, freunde werden und unser leben mit ihnen teilen (und damit auch unseren gott...) viele dinge, die wir in unseren kirche leben sind eher eine subkultur. christen stehen für softies, weicheier, langeweiler....wenn ich mir johannes den täufer, elia und jesus angucke, entdecke ich etwas anderes. ich bin froh, dass gott mich da verändert....ja, es waren echt trotzdem coole zeiten ;)